Drohender TI-Ausfall zum Jahreswechsel: Bitte prüfen Sie jetzt Ihre Technik!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

kurz vor Jahresende ist in unseren Praxen ohnehin viel los, doch ein Thema duldet aktuell leider keinen Aufschub mehr, wenn wir im Januar keine böse Überraschung erleben wollen: Die Telematikinfrastruktur (TI) bekommt ein Sicherheitsupdate.

Was technisch erst einmal vernünftig klingt, hat einen Haken: Die Verschlüsselung wird von einem älteren Standard (RSA) auf das sicherere ECC-Verfahren umgestellt. Das Problem dabei ist, dass viele ältere Geräte und Ausweise diese neue “Sprache” nicht verstehen. Die Folge wäre, dass diese Komponenten ab dem 1. Januar 2026 schlichtweg nicht mehr funktionieren.

Was bedeutet das konkret für Ihre Praxis?

Wenn Sie betroffene Hardware nutzen, sind Sie ab dem Jahreswechsel faktisch von der TI abgeschnitten. Weder das Einlesen von eGK noch das Ausstellen von eRezepten oder eAUs wäre dann noch möglich.

Besonders tückisch ist, dass dies nicht nur die großen Konnektoren betrifft (vor allem jene, deren Laufzeit vor zwei Jahren verlängert wurde), sondern oft auch die unscheinbaren Karten:

  • Der Praxisausweis (SMC-B)
  • Ihr persönlicher elektronischer Heilberufsausweis (eHBA)

Sogar wenn auf Ihrem Ausweis ein Gültigkeitsdatum steht, das noch weit in der Zukunft liegt, kann der verbaute Chip veraltet sein.

Unser dringender Rat: Handeln Sie sofort

Verlassen Sie sich bitte nicht darauf, dass “schon alles passen wird”. Greifen Sie am besten direkt zum Hörer und kontaktieren Sie Ihren IT-Dienstleister oder PVS-Hersteller. Fragen Sie explizit nach: “Sind meine TI-Komponenten bereit für die ECC-Umstellung oder muss etwas getauscht werden?”

Warum die Eile? Wenn Sie neue Karten bestellen müssen, dauert die Produktion oft bis zu zwei Wochen. Hinzu kommen Lieferengpässe bei den Herstellern und volle Terminkalender bei den Technikern, die die Geräte einrichten müssen. Die Zeit bis Silvester ist knapper, als es scheint.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber keine Garantie:
Die KV RLP und die KBV üben derzeit massiven Druck auf die Politik und die gematik aus, um eine Übergangsfrist zu erwirken, da die Industrie mit den Lieferungen kaum hinterherkommt. Aber: Solange hier nichts schriftlich fixiert ist, sollten wir auf Nummer sicher gehen. Sorgen Sie jetzt vor, damit Ihr Praxisbetrieb im Januar reibungslos weiterlaufen kann.