Das erste MEDI-MVZ ist erfolgreich gestartet

Hinter dem Vorsitzenden von MEDI Südwest, Dr. Ralf Schneider, liegen anstrengende Monate. Anfang des Jahres hat er in Alzey das erste MEDI MVZ in Rheinland-Pfalz gegründet. Bereut hat er es nicht.

Aus der vorherigen Hausarztpraxis mit vier weiteren angestellten Ärztinnen ist seit dem 11.1.2022 nun die MEDI MVZ Alzey GmbH geworden.  Auch wenn es bis dahin etliche bürokratischen Hürden zu bewältigen galt – so mussten etwa alle Einzugsermächtigungen und Leasingverträge geändert werden – hat der Alzeyer Allgemeinmediziner den Schritt nicht bereut. „Ich kann jetzt nichtärztliche Tätigkeiten an andere Profis auslagern und mich wieder viel stärker auf meine medizinische Arbeit konzentrieren“, freut sich Schneider.

Die „anderen Profis“ waren unter anderem Geschäftsstellenleiterin Magda Best und Geschäftsführer Axel Motzenbäcker von MEDI Südwest, die Schneider bei der Gründung des MVZ tatkräftig unterstützt und beraten haben. Das umfasste die Konzeption und die Praxisorganisation von der Buchführung bis zur EDV. Letztere wird nun von einem studierten Informatiker betreut. „Diese Unterstützung können natürlich auch jederzeit andere MEDI-Mitglieder erhalten, wenn sie ein MVZ gründen wollen“, betonen Schneider und Motzenbäcker. Das administrative Aufgaben in einem MVZ ausgelagert werden können, sieht Schneider als einen großen Vorteil der neuen Struktur, denn „die meisten Ärzte machen Buchhaltung mehr schlecht als recht“. Gleichzeitig werde der bürokratische Aufwand für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aber immer größer. Mit der Struktur eines MVZ falle dieser Klotz am Bein nun weg, so Schneider.

Neue Struktur ist zukunftsfähiger

Der MEDI Südwest-Vorsitzende ist bislang der einzige Gesellschafter des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Alzey. Grundsätzlich besteht aber auch für andere Mediziner die Möglichkeit, sich als weitere Gesellschafter einzukaufen. Zusammen mit seinen vier Kolleginnen aus der alten Einzelpraxis ist Schneider selbst auch im MVZ angestellt. „Wir wollten keinen Investor wie etwa ein Krankenhaus oder eine Kapitalgesellschaft, um größtmöglich unabhängig zu sein“, erklärt Schneider die neue Struktur. Damit bleibe das neue MVZ in ärztlicher Hand. Ein Umstand, der dem MEDI Südwest-Vorsitzenden sehr wichtig ist.

Für ihn ist die Struktur eines MVZ weitaus zukunftsfähiger als eine Einzelpraxis oder Berufsausübungsgemeinschaft (BAG). Mit der Trennung von Administration und medizinischer Tätigkeit biete ein MVZ sowohl für Ärztinnen und Ärzte als auch für die medizinischen Fachangestellten (MFA) einen attraktiven Arbeitsplatz. So könnten über das Anstellungsverhältnis flexible Arbeitszeitmodelle umgesetzt werden, was gerade für die berufstätigen Mütter und Väter im Team attraktiv sei.

Außerdem hätten auch ältere Ärzte, die weniger arbeiten wollen, die Möglichkeit, ihren Sitz an das MVZ zu verkaufen und sich dort mit reduzierter Wochenarbeitszeit anstellen zu lassen.

Team seit September verstärkt

Diese Flexibilität werde auch im Kampf gegen den Ärztemangel in ländlichen Regionen immer wichtiger, meint Schneider. „Wir brauchen hier auch die älteren Ärztinnen und Ärzte“, glaubt er. Obwohl seine Praxis im Landkreis Alzey-Worms noch im Einzugsgebiet der Großregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar liegt, spüren Schneider und andere niedergelassene Hausärzte den Mangel an Allgemeinmedizinern in der täglichen Arbeit. Als im vergangenen Jahr ein Kollege überraschend starb, wurden dessen Patientinnen und Patienten übernommen. Allein in der näheren Umgebung von Alzey erreichen demnächst fünf Hausärzte die 65 Jahre. Weitere Praxisschließungen sind also nicht ausgeschlossen.

Immerhin konnte sich das MEDI MVZ im September verstärken: Zwei Weiterbildungsassistenten verstärken nun das Ärzte-Team.

Nach den positiven Erfahrungen mit dem ersten MEDI-Südwest-MVZ sollen weitere folgen: „Wir von MEDI Südwest möchten gerne in Rheinland-Pfalz weitere MVZ gründen“, sagt Schneider. Und Geschäftsführer Motzenbäcker ergänzt: „Wir stehen immer für vertrauensvolle Gespräche bereit und können interessierte Mitglieder umfassend beraten. Sprechen Sie uns einfach an!“  Kontakt: motzenbaecker@medi-verbund.de