Die Vergütung für Coronaimpfungen muss sofort erhöht werden

Schneider: Niedergelassene Ärzte müssen endlich mehr Coronaimpfstoffe erhalten.

Dr. Ralf Schneider, Vorstandsvorsitzender von MEDI Verbund Südwest e.V., kritisiert die erneute Senkung der Liefermengen bei Coronaimpfstoffen, insbesondere von Biontech/Pfizer.

„Laut der Lieferprognose des Bundesgesundheitsministeriums sollen in der zweiten Juli Woche jetzt nur noch knapp drei Millionen Biontech-Impfstoffe geliefert werden. Zum Vergleich: Im Juni waren es noch rund 5,7 Millionen Impfstoffe, die geliefert wurden. In den Praxen kommt noch immer wenig Impfstoff an. In der letzten Juni-Woche gibt es zudem kein Johnson&Johnson Impfstoff mehr für die Hausärzte.“

Vor allem Arztptraxen ist es zu verdanken, dass die Impfkampagne einen erheblichen Schub erhalten und die Impfquote in kurzer Zeit signifikant gesteigert werden konnte. Trotzdem werden die niedergelassenen Ärzte noch immer nicht ausreichend mit Impfstoffen beliefert. „Leider gehen immer noch viel zu viele Impfstoffe in die Impfzentren und jetzt auch aktuell an die Betriebsärzte. Die Hausärzte werden im Zweifel nur spärlich beliefert. Hier muss dringend an der Verteilgerechtigkeit gearbeitet werden.“. Nach Auffassung von Schneider darf es keine erweiterte Staatsmedizin in Form der Impfzentren und der Coronateststationen geben: “Die Ärzteschaft muss aufpassen, dass nicht erhebliche Teile der medizinischen Versorgung dauerhaft in staatliche Institutionen abwandern. Dabei hat doch diese Impfkampagne eindrucksvoll gezeigt, dass die Impfzentren keine effektive und vor allem kostengünstige Versorgung leisten konnten.“ Deswegen fordert MEDI Südwest auch das Land RLP auf, von einer Verlängerung des Betriebes der Impfzentren über den 30.09.2021 hinaus abzusehen.

„Wir haben eines der besten und effektivsten Gesundheitssysteme weltweit. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Infrastruktur der Arztpraxen hervorragend für eine schnelle, effiziente und vor allem kostengünstige Impfkampagne bestens geeignet ist.“ Es ist nicht sinnvoll, dass die Länder teure weiterhin Impfzentren vorhalten, während auf der anderen Seite die Niedergelassenen Impfungen betriebswirtschaftlich sinnvoll nur im Akkord abbilden können. „Viele Praxen müssen für die Impfungen die Sprechstunden komplett absagen und verlieren damit einen erheblichen Teil Ihrer Einnahmen. Deswegen muss die Vergütung für die Impfungen in den Praxen sofort angehoben werden.“ so Schneider.