Kassen verhindern nötige Honorarsteigerung

Der Orientierungswert für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen steigt im nächsten Jahr bundesweit um 1,18 Prozent. Das hat der Erweiterte Bewertungsausschuss am Dienstag gegen die Stimmen der KBV beschlossen. Der Honorarzuwachs beläuft sich in 2018 auf insgesamt rund 525 Millionen Euro.

Kassen wollten Null-Runde
Der GKV-Spitzenverband hatte in den Honorarverhandlungen für das Jahr 2018 eine Null-Runde verlangt. Auch in einem Spitzengespräch zwischen den Verhandlungspartnern war keine Einigung möglich, sodass der Erweiterte Bewertungsausschuss eingeschaltet werden musste. Dem Gremium, das mit der Mehrheit der Stimmen Beschlüsse fasst, gehören neben KBV- und Kassen-Vertretern auch drei unparteiische Mitglieder an.

Die KBV hatte eine Anhebung des Orientierungswertes von 2,4 Prozent gefordert und dies vor allem mit den gestiegenen Praxiskosten, insbesondere der Personalkosten begründet. Außerdem hatte sie mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, um die haus- und fachärztliche Versorgung gezielt zu fördern. „Selbst einen Multimorbiditätszuschlag für Patienten mit mehreren chronischen Erkrankungen und die längst überfällige Nachbesserung am Chronikerzuschlag haben die Kassen kategorisch abgelehnt“, kritisierte der Vize-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister.

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