Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Herr Spahn hat die Rationierung der SARS-CoV2-Impfstoffes von BionTech/Pfizer auf 30 Dosen pro Arzt und Woche angekündigt. Grund ist, dass die Bevorratung offensichtlich nicht ausreichend ist.
Auch wenn laut Studienlage bei Grundimmunisierung mit Comirnaty®,nichts gegen eine Booster-Impfung mit Moderna spricht, wird die Umstellung der Booster-Impfungen auf Spikevax® von Moderna zu zusätzlichen organisatorischen Schwierigkeiten und unnötigen und nicht zumutbaren Diskussionen in unseren Praxen führen:
- große Akzeptanz von Comirnaty® in der Bevölkerung
- keine Impfung von unter 30-jährigen mit Spikevax®
- da mit halber Dosis geboostert wird, braucht man 20 Impfwillige pro Vial
- wir konnten über Monate keinen Moderna-Impfstoff bestellen, weshalb wir relativ wenige Menschen haben, die mit Morderna grundimmunisiert wurden und viele Praxen keine Erfahrung im Umgang mit Spikevax® haben.
Erst hatten wir die Diskussionen mit den unter 70-jährigen, jetzt impfen wir auch die. Dann kommen die Diskussionen mit denen, deren 2.-Impfung noch keine 6 Monate her sind und jetzt werden die Telefonleitungen glühen und die E-Mail-Postfächer überlaufen wegen der Impfstoffauswahl. Wir erinnern uns an die Diskussionen über Vaxzevria® von Astra Zeneca!
Deshalb wollen wir alle impfenden Ärztinnen und Ärzte ermutigen, sofern die Ankündigung der Impfstoffrationierung nicht zurückgenommen wird, kein Spikevax® Impfstoff zu impfen, sondern die Impfbemühungen auf die 30 pro Arzt zugeteilten Comirnaty® Dosen zu beschränken.
Es gibt keine nachvollziehbaren Gründe, warum in den Impfzentren ausschließlich und unbegrenzt verimpft werden soll, während in den Praxen Patienten unter 30 sogar abzuweisen sind, da Moderne hier vom RKI nicht empfohlen wird.
Der Biontechimpfstoff muss die Praxen, sonst ist die Boosteroffensive jetzt schon wieder im Keim erstickt.
Für den Vorstand von MEDI Südwest
Dr. Walter Gradel -Stv. Vorstandsvorsitzender MEDI Südwest