Neupatientenregelung abgeschafft!

Die Neupatientenregelung wird zum 1. Januar abgeschafft. Der Bundestag hat dies mit der Verabschiedung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes beschlossen. Im Gegenzug sollen die Zuschläge für eine schnelle Terminvermittlung erhöht werden. 

“Es zeigt sich, dass die Politik die deutlichen Zeichen der Ärzteschaft noch immer nicht zur Kenntnis genommen hat. Viele Praxen werden finanzielle Engpässe erleben, man kann den Kolleginnen und Kollegen nur dringend anraten, Ihre Finanzen noch mehr als ohnehin schon im Auge zu behalten. Es geht längst nicht mehr um Wohlfühlfaktoren, sondern um die massiv fehlenden finanziellen Mittel, die zum Betrieb einer Praxis benötigt werden. Wir werden Pleiten erleben, davon gehen auch alle Experten aus.” erklärt der MEDI Südwest Vorstandsvorsitzende Dr. Ralf Schneider. Viele Kolleginnen und Kollegen sehen schwere Zeiten auf die ambulante Medizin zukommen.

“Die ohnehin schon unterfinanzierte ambulante Medizin wird weiter ausgehöhlt, dabei sind genügend finanzielle Mittel vorhanden, sie werden eben nur für unnötige Dinge wie den Ti_Konnektortausch verschwendet.”

Auch die finanziellen Zugeständnisse können diese Situation aus Schneiders Sicht nicht kompensieren. “Augenwischerei” betreibe man aus seiner Sicht und biete den Ärzten wieder das altbewährte Modell “Linke Tasche, rechte Tasche” an.

Langfristig ist das ein gewaltiger Schlag gegen die ambulante Medizin, die Leerstände und der Fachkräftemangel in den Praxen sprechen heute schon Bände. Die Politik macht immer und immer wieder die gleichen Fehler, man lernt leider nur nie daraus. Man wird den Patientinnen und Patienten dann erklären müssen, warum in vielen Ortschaften keine ärztliche Versorgung mehr vorhanden ist, warum der Arzt seine Praxis mangels Nachfolger schließen muss.

“Wir müssen die begonnenen Protestaktionen gegen diese ignorante und unverschämte aber vor allem falsche und patientenfeindliche Politik fortführen. Die Politik nimmt den ambulanten Sektor nicht als ernsthaften Partner wahr. Auch nicht nachdem die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen mit Ihren Teams aufopferungsvoll die massiven Versäumnisse der Politik bei den Coronaimpfungen ausgelichen und in wenigen Wochen die Bevölkerung im Land durchgeimpft haben.” betont Schneider.

Die Politik und Ihre Kassen profitieren von der Zerstrittenheit der Ärzteschaft
“Wir von MEDI haben das schon immer angeprangert und versucht den Lagerkämpfern unter der Ärzteschaft klarzumachen, dass eine Aufteilung in Haus- und sonstige Fachärzte nur der Politik und ihren Kassen dient, die dadurch immer mehr an Macht gewinnen und sich immer versorgungsfeindlicher verhalten können. Wir haben leider Recht behalten, die Ärtzeschaft ist nicht ganz unschuldig an dieser Situation.” führt Schneider aus. 

MEDI Südwest steht für die einheitliche, fachübergreifende Interessensvertretung der Ärzteschaft. Wir vertreten seit Jahren die Auffassung, dass die berufspolitische Trennung der Fachbereiche in Hausärzte und sonstige Fachärzte nicht zielführend ist. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt deutlich, dass dies ein Irrweg war und nur dazu geführt hat, dass insbesondere die Politik und ihre Kassen die Ärzteschaft mittlerweile bedenkenlos ignorieren kann – Divide et impera!

Deshalb müssen nach seiner Auffassung auch unbedingt die Protestaktionen fortgeführt werden – von der gesamten Ärzteschaft. MEDI wird weitere Aktionen planen und durchführen: “Es muss immer weiter gehen mit den Protestaktionen, wir dürfen uns nicht immer wieder von der Politik auseinanderdividieren lassen.” Schon bei der KV Wahl können die Kolleginnen und Kollegen dafür sorgen, dass die Spalterei innerhalb der Ärzteschaft ein Ende hat.

Wählen Sie MEDI Südwest! Wir setzen uns fachübergreifend für die Interessen der Ärtzeschaft ein und werden auch nach der KV-Wahl für Fortsetzung der Protestaktionen sorgen.

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