Protestaktion Ingelheim – es reicht!

Über 500 Ärztinnen und Ärzte, MFA und Praxisbedienstete versammelten sich am heutigen Mittwoch, um gegen die versorgungsfeindliche Sparpolitik der Bundesregierung zu protestieren. Die Protestaktion sollte ein Zeichen gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzen. Das geplante Gesetz zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sieht unter anderem vor, dass neue Patientinnen und Patienten sowie offene Sprechstunden nicht mehr extra vergütet werden.

Nur ein Anfang

“Es kann nur der Anfang einer positiven Entwicklung sein, weitere solcher Aktionen müssen folgen” stellt der MEDI Südwest Vorstandsvorsitzende Dr. Ralf Schneider vom Medi-Verbund Südwest klar und warnte davor, dass sich die Vernetzung zwischen Haus- und Fachärzten verschlechtern würde, sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Neupatientenregelung wie geplant streichen. Die Arbeit würde dann an den Hausärzten hängenbleiben, wenn die Fachärzte weniger Neupatienten aufnähmen. Dennoch dürfe das keinen Keil zwischen beide Fachgruppen treiben. „Wir müssen gemeinsam kämpfen, das ist eine Riesenaufgabe, die da auf uns zukommt. Die Hausärzte brauchen die Fachärzte, die Fachärzte brauchen die Hausärzte – und die Patienten brauchen uns beide“, sagte Schneider.

Natürlich waren MEDI Vertreter auf dem Podium vertreten, aber auch unter den Besuchern waren auffällig viele MEDI Mitglieder in Ingelheim zu finden: “MEDI Südwest streikt, das freut uns natürlich sehr und zeigt uns, dass wir die MEDI Mitglieder für dieses wichtige Thema sensibilsieren und für die Veranstaltung aktivieren konnten.” freut sich Dr. Michael Siegert aus Trier.

„Ich bin sauer auf die Politik“, sagte Frank A. Fasco, stllv. Vorstandsvorsitzender vom MEDI Verbund Südwest. Aus seiner Sicht fressen die Kosten bei vielen ambulanten Eingriffen die Honorare komplett auf, Sparmöglichkeiten sieht er nicht. „Beenden Sie diese völlig verquere Geisterbahnfahrt, was die Energie-, aber auch die Gesundheitspolitik anbelangt.“ war seine eindringliche Forderung.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die von der Politik und Ihren Kassen bewußt ausgenutzte Aufspaltung der Ärzteschaft ab sofort der Vergangenheit angehören muss.

“Nur gemeinsam sind wir stark! Nur gemeinsam haben wir eine Chance auch tatsächlich etwas zu bewegen. Wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht auseinander dividieren lassen, sondern an einem Strang ziehen.” fasste Dr. Andreas Bartels die Lage zusammen und bestätigte damit den zentralen MEDI Gedanken:

MEDI – fachübergreifend stark!

Berichterstattung des SWR